Freitag, 25. Oktober 2013, 19:30 Uhr
Theater im Kurgastzentrum
Preisträgerkonzert International Marimba Competition Salzburg
Felix Mendelssohn-Bartholdy: Ouvertüre “Die Hebriden”
Anders Koppel: Marimba Concerto No.1
Antonín Dvořák: Sinfonie Nr. 9 e-Moll op. 95 “Aus der neuen Welt”
Richard Putz, Marimba
Dirigent: Christoph Adt
Von den Hebriden in die neue Welt,
seltene Virtousität – grandiose Weite,
solitäre Klänge, erhebende Klangwelten
* Hier können Sie Ihre Karten online kaufen.
Felix Mendelssohn Bartholdy 1809 – 1847
Ouvertüre “Die Hebriden”
Die Hebriden oder Die Fingalshöhle (Fingal’s Cave) op. 26 schrieb Felix Mendelssohn Bartholdy 1829. Die Anregung dazu erhielt er auf einer Reise nach England und Schottland, als er bei dieser Gelegenheit mit dem befreundeten Dichter Karl Klingemann im August 1829 die Fingalshöhle auf der schottischen Insel Staffa besuchte. Die erste Fassung trug noch den Titel “Die einsame Insel”. Die Erstaufführung fand am 10. Januar 1833 unter der Leitung des Komponisten in Berlin statt.
Das Werk wurde ein Erfolg, besonders bei den Briten, und selbst der zu antisemitischen Tendenzen neigende Komponist Richard Wagner lobte den aus jüdischer Familie stammenden Mendelssohn als „erstklassigen Landschaftsmaler“.
Die Inselgruppe der Hebriden liegt etwa 50 Kilometer nordwestlich Schottlands und umfasst rund 500 Inseln, von denen aber nur etwa ein Zehntel bewohnt ist. Ihr rauhes und bewegtes Landschaftsbild, ihre keltische und christliche Geschichte und ihre ursprünglichen Lebensumstände verdichten sich in Mendelssohns Werk zu einem Stimmungsbild eindrucksvoller Tiefe.
Anders Koppel *1947
Marimba Concerto No.1
Anders Koppel, der am 17. Juli 1947 in Kopenhagen geboren wurde, ist ein dänischer Komponist und Musiker. Bereits in jungen Jahren erhielt er Klavier-, Klarinetten- und Orgelunterricht. Er war Mitbegründer der Rockgruppe The Savage Rose und gründete 1976 das Trio Bazaar, welches insgesamt neun Alben herausbrachte. Während der Zeit in den beiden Gruppen begann Koppels intensive Arbeit mit Kompositionen.
In seiner bis heute anhaltenden Schaffensperiode schrieb Anders Koppel viele sehr unterschiedliche Werke für diverse klassische Ensembles. Seine bekanntesten Kompositionen sind die “Toccata for Vibraphone and Marimba” von 1992 und das „Concerto for Marimba and Orchestra“ von 1995, die weltweite Beachtung finden. Des Weiteren schrieb Koppel Musik für acht, zum Teil hoch gelobte, Ballette und mehr als 125 Filme, 50 Theaterstücke und drei Musicals. Zu seinem jüngsten Schaffen gehören die Werke Concerto for Double Bass and Orchestra (2000), Concerto no. 2 for Marimba and Strings (2000) und Concerto for Percussion and Orchestra (2001).
Auffällig scheint Koppels besondere Beachtung der “unbekannten” und weniger berücksichtigten Instrumente für seine fast ausnahmslosen Solo-Konzerte.
2003 wurde Koppel von der Universität Mozarteum zu einem Porträt-Konzert eingeladen. Im Mozart-Jahr 2006 wurde er als einer von acht Komponisten für das Werk “VIVA! Mozart-Suite” ausgewählt, das im November gleichen Jahres zum Musikfest der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik uraufgeführt wurde.
Richard Putz begann im Alter von vier Jahren mit Unterricht am Klavier und mit sechs Jahren mit Unterricht am Schlagzeug bei Leander Kaiser.
Zwei Jahre später wechselte er zu Franz Bach, Soloschlagzeuger beim SWR Stuttgart und Dozent an der Hochschule für Musik und Theater München, wo er auch von 2009 bis 2011 bei Adel Shalaby studierte. Seit 2011 ist er Student bei Peter Sadlo am Mozarteum Salzburg. Er gewann unter anderem mehrmals den 1. Preis bei Jugend Musiziert, den 1. Preis beim Internationalen Wettbewerb in Nürnberg und war Finalist der International Marimba Competition Linz. 2012 gewann er den Ersten Preis der International Marimba Competition in Salzburg.
Zahlreiche Konzerte führten ihn unter anderem nach Bochum, Hagen, Essen, Heilbronn, Heidelberg, Berlin, München, Mailand (SalaVerdi) und Sylt, wo er mit namhaften Orchestern wie dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn, den Heidelberger Sinfonikern, dem Akademieorchester der Bochumer Symphoniker und dem SWR Stuttgart konzertierte. Richard Putz spielt auf einer Adams Artist Classic Marimba und ist Stipendiat der Deutschen Stiftung Musikleben.
Antonín Dvořák 1841 – 1904
Sinfonie Nr. 9 “Die Englische” e-moll op. 95
Wie Gustav Mahler oder Ludwig van Beethoven hat auch Antonín Dvořák neun Sinfonien komponiert. Ohne Zweifel ist seine neunte “Aus der neuen Welt” seine bekannteste und beliebteste. Hier gelingt Dvořák der Spagat zwischen feinsten Emotionen und prachtvoller Entfaltung orchestraler Wucht auf das Beste. Der genialen Verbindung von Ruhe und Kraft kann sich kein Zuhörer entziehen.
Durch seine frühen Sinfonien und andere Kompositionen war Dvořák bereits ein weltweit beachteter und gefeierter Komponist, als er 1892 seine Berufung zum Direktor des National Conservatory of Music of Amerika in New York antrat. Rund drei Jahre dauerte sein Amerika-Aufenthalt, während dessen die Sinfonie entstand. Dvořák legte Wert darauf, keine “amerikanische Musik” komponiert zu haben. Er habe sich “nur” vom Geist amerikanischer Volkslieder inspirieren lassen. Tatsächlich finden sich Spuren der indianischen Pentatonik, einer halbtonlosen fünftönigen Reihe. Auch Synkopen, wie sie für Spirituals typisch sind, fanden Eingang in das Werk, das durchaus als Aufbruch in eine “bessere” Welt verstanden werden kann.
Bereits 1893 wurde die Sinfonie in der New Yorker Carnegie Hall uraufgeführt und umjubelt, im Jahr darauf fand die europäische Erstaufführung in Karlsbad statt. Dvořák, der 1895 nach Europa zurückkehrte, hat in der “Neunten” seine “größte Meisterschaft” und seinen “sinfonischen Gipfelpunkt” erreicht, wie die übereinstimmenden Beurteilungen nicht nur seiner Zeitgenossen lauten.